Projektbetreuer:

Dipl.-Ing. Dr.mont. Susanne Koch

Das gesteigerte Gesundheits- und Umweltbewusstsein in der Gesellschaft bewirkt das Verbot von biosensiblen Stoffen. Bei den Metallen trifft dies aufgrund der Häufigkeit ihrer Verwendung in besonderem Maße auf Blei und Nickel zu, jedoch sind auch andere Metalle wie beispielsweise Arsen, Chrom, Antimon usw. davon betroffen.

Das Gefüge eines Gussstückes und die daraus abgeleiteten Eigenschaften wie Gießbarkeit, Homogenität, Bearbeitbarkeit und Korrosionsbeständigkeit hängen jedoch sehr erheblich von dessen Legierungsbestandteilen ab.

Der Verzicht auf gewisse Legierungselemente verändert beinahe alle Eigenschaften der Gusstücke und erfordert andere Herstellungs- und Bearbeitungsschritte zur Erzielung gleichwertiger Endprodukte wie bei den bestehenden Legierungen.

Das hier projektierte Forschungsvorhaben thematisiert die Vermeidung von Blei und anderen gesundheitsschädlichen Metallen in Messinggusslegierungen, mit denen Menschen mittel- oder unmittelbar in Kontakt kommen bzw. stehen. Der Forschungsschwerpunkt richtet sich somit einerseits auf den Modeschmuckbereich, andererseits auf Messinggusslegierungen für die Trinkwasserinstallationen.

In Zusammenarbeit mit der Firma Metallschmelze Tattendorf (MST) GmbH werden zum einen die von MST bereits entwickelten und von Kunden verwendeten Modeschmucklegierungen metallographisch und werkstoffkundlich untersucht, um Legierungsvarianten und einen neuen Legierungskomplex zu entwickeln: Phasenentstehung und -verteilung, als auch gießtechnische Parameter, Beschichtungseignung, Bearbeitbarkeit und Korrosionseigenschaften stehen im Mittelpunkt der Forschung.

Zum anderen verfolgt das Projekt auch die Entwicklung neuartiger Legierungen für den Sanitärmessingbereich, der zusätzlich andere grundlegende Anforderungen an die Legierungen stellt. Ausschlaggebend für diesen Untersuchungsschwerpunkt war die Tatsache, dass die schon ab 2013 geltenden Vorschriften für die Trinkwasserqualität von einigen Legierungen nicht erreicht werden können. Eine weitere Verschärfung der Qualitätsvorgaben ist zu erwarten, da immer öfter eine „absolute“ Schadstofffreiheit für Trinkwasser gefordert wird.

In Zusammenarbeit mit

Metallschmelze Tattendorf GmbH